B. Aufgabenstellungen für die SuS sprachbewusst formulieren

 Zu den zentralen Steuerungsinstrumenten im Unterricht gehören die Aufgabenstellungen. Sie begegnen den SuS in verschiedenen Unterrichtsphasen (mündlich und schriftlich) und beeinflussen zudem die Leistungen der SuS. Daher müssen Aufgabenstellungen bestimmten Kriterien genügen:

  • Sie müssen eindeutig und klar formuliert sein, um für die SuS nachvollziehbar und verständlich zu sein.
  • Die SuS müssen die Schlüsselwörter in den Aufgaben verstehen.
  • Der jeweilige Operator (Erkläre! Begründe! usw.) sollte am Anfang der Arbeitsanweisung stehen, damit sofort ersichtlich ist, welche (Sprach)handlung verlangt wird.
  • Die Textlänge muss überschaubar sein.
  • Die Aufgabenstellungen müssen gut strukturiert sein (Absätze bei mehreren Teilaufgaben).
  • keine komplexen Satzstrukturen;
  • möglichst keine Attribute (z. B.: Bestimme den Umfang der mit Farben gekennzeichneten Felder ...);
  • keine Füllwörter (halt, auch, doch, schon, denn, etwa, nur, bloß, eben, mal, gar, ruhig, eigentlich, eh, nun, erstmal, gleich, zumindest, wohl, durchaus, sicher);
  • Hilfreich ist auch, SuS selbst Aufgaben stellen zu lassen, um diese Textsorte besser zu durchdringen.

Verwendete Literatur:

Neugebauer, Claudia/Nodari, Claudio, 2012. Förderung der Schulsprache in allen Fächern. Praxisvorschläge für Schulen in einem mehrsprachigen Umfeld. Kindergarten bis Sekundarstufe I. 5. korr. Aufl., Bern: Schulverlag plus.

Wildemann, Anja/Fornol, Sarah, 2017. Sprachsensibel unterrichten in der Grundschule. Anregungen für den Deutsch-, Mathematik- und Sachunterricht. 2. Aufl. Seelze: Klett Kallmeyer Verlag.

Österreichisches Sprachenkompetenzzentrum (ÖSZ) (Hrsg.), 2015. Sprachsensibler Unterricht in der Grundschule – Fokus Sachunterricht. In: ÖSZ Praxisreihe, Heft 24, Graz: ÖSZ.