Der Begriff Scaffolding (engl. „Baugerüst“) wurde ursprünglich in der Spracherwerbs-forschung verwendet und bezeichnet die vorübergehende sprachliche Unterstützung, die ein Erwachsener dem Kind in seiner individuellen „Zone der nächsten Entwicklung“ anbietet. Diese Metapher wurde u. a. auch für den sprachbewussten Unterrichtsansatz "Scaffolding-Konzept" übernommen.
Der zugrundeliegende Leitgedanke lautet: „Was ein/e Lernende/r heute mit Unterstützung macht, kann er/sie morgen alleine
durchführen“.
Man unterscheidet zwischen Macro- und Microscaffolding:
Eigene Grafik in Anlehnung an: Gibbons, Pauline (2002). Scaffolding Language, Scaffolding Learning. Teaching Second Language Learners in the Mainstream Classroom. Portsmouth: Heinemann Verlag. S. 1ff.
- vom Konkreten zum Abstrakten
- vom Einfachen zum Komplexen
- von der Alltags- zur Bildungs- und Fachsprache
Eigene Grafik in Anlehnung an Quehl, Thomas/Trapp, Ulrike (2020). Sprachbildung im Sachunterricht der Grundschule. Mit dem Scaffolding-Konzept
unterwegs zur Bildungssprache. In: Dirim, Inci/Gogolin, Ingrid/Lengyel, Drorit/Michel, Ute/Neumann, Ursula/Reich, Hans H./Roth, Hans-Joachim/Schwippert, Knut (Hrsg.), FÖRMIG Material, Band 4,
Münster, New York: Waxmann Verlag. S. 17
In diesem Prozess werden jenen SuS, die es benötigen, entsprechende sprachliche Lernhilfen („Scaffolds“) zur Verfügung gestellt, die sukzessive abgebaut werden, sobald sie nicht mehr gebraucht werden.
Die Intention dieses Ansatzes ist, dass die SuS während der Unterrichtsinteraktion eine sprachliche Entwicklung entlang des
Sprachkontinuums vom alltags- zum bildungssprachlichen Register vollziehen können und am Ende in der Lage sind, den erarbeiteten Unterrichtsstoff angemessen zu verbalisieren.
Im nachfolgenden Download werden das Scaffolding-Konzept und insbesondere die Phasen des Mikro-Scaffolding vertiefend dargestellt: